Dieses ganzheitliche Konzept wird bei Kindern angewendet, deren motorische und sensorische ( sich Wahrnehmen) Entwicklung beeinträchtigt ist (z.B. bei Krankheitsbildern wie der Situation nach Frühgeburt, Entwicklungsverzögerungen, Anpassungsschwierigkeiten,Asymmetrien und Behinderung).
Als Bobath-Therapeuten ist es unser Ziel, je nach Erkrankung des Kindes und den Möglichkeiten des Umfeldes/der Familie eine bestmögliche Selbstständigkeit zu erreichen und seine Fähigkeiten optimal entwickeln zu können.
Dies kann bei den Kleinsten z.B. schon das selbstständige Halten des Köpfchens oder ein zufriedenes mit sich selbst Spielen bedeuten. Dies wird durch gezielte Unterstützung über die Hände der Therapeutin, angepasste Ausgangsposition und passende Spielangebote gefördert.
Bei den größeren Kindern ist es das Ziel zunehmend wenig mit den Händen leiten zu müssen und z.B. über eine gemeinsame Raumgestaltung und mit Materialien wie den großen Therapieball, die Behandlung zu gestalten.
Das Kind wird also unterstützt im gemeinsamen Gestalten der Therapie und es findet nicht ein passives Üben statt. Somit ist ebenfalls ein wichtiger Punkt mit einbezogen: die spielerische Therapiegestaltung nutzt die Motivation des Kindes und regt gleichzeitig die Eigenständigkeit an. Das Kind wird dort „abgeholt“ wo es sich in seinem Können befindet, dies bedeutet u.a. eine angepasste Kontaktaufnahme/ Kommunikationsart und Ausgangsposition, Dosierung des Tempos, genug aber nicht zu viel Unterstützung, richtige Wahl des Spielzeuges und der Raumgestaltung.
Eine intensive Zusammenarbeit der betreuenden Personen und Anleitung zum Handling des Kindes sowie die intensive Begleitung der Eltern sind wichtige Bestandteile der Therapie.
Über die Handlingsanleitung wird den Eltern vermittelt, wie sie im alltäglichen Umgang mit ihrem Kind dies zusätzlich fördern und unterstützen können. So können sie es z.B. zur Unterstützung der Behandlung auf eine bestimmte Weise Hochnehmen, auf dem Arm tragen und Anziehen.
Manchmal ist es notwendig die Eigenständigkeit des Kindes mit einem Hilfsmittel zu unterstützen. Es gehört mit zu unseren Aufgaben zu beraten welches das richtige Hilfsmittel zum richtigen Zeitpunkt ist.